Aussensicht und Innensicht – was lernen wir daraus?

In letzter Zeit habe ich häufiger bemerkt, dass die Wahrnehmung von aussen eine andere ist, als die von innen. Das ist meiner Meinung nach eine bestehende Erkenntnis, und ja genau dann ertappe ich mich oder auch andere in folgenden Situationen:

1.a) Meine eigene Bescheidenheit überdeckt manchmal meine von aussen geschätzten Fähigkeiten.
Eine Bekannte hat mich neulich eine einfache Übung machen lassen und schweigend mitgeschrieben, was ich alles gesagt habe. Ein Geschenk ist das wertvolle Ergebnis in Form kleiner Kärtchen, die ich nun vor mir habe.

1.b) Menschen, die glauben ihre Beiträge sind für andere nicht relevant. Teilweise löschen Bekannte komplett ausformulierte Beiträge. Versetzen wir uns in die Rolle des Empfängers. So manch ein Mensch, wo auch immer auf der Welt, ist gerade im Moment dankbar für unsere Lösung oder unsere Worte. Und ja genau da ist es wichtig, sich in die Aussensicht zu begeben und seine Gedanken zu teilen.

  1. Das Aussenbild oder nennen wir es Image von Organisationen. Manchmal bin ich überrascht, wenn Menschen im direkten Umfeld entdecken, was unter einem perfekten Deckmantel passiert.
    Und umgekehrt, kann es gefährlich werden, wenn interne Unstimmigkeiten vom äusserlichen Bild oder Erfolg überdeckt und nicht angesprochen werden.
  2. Oft bauen Menschen sich in einem Umfeld eine Schutzhaut auf, die nicht zu ihrem Inneren passt.
    Menschen können keine dickere Haut ausbilden. Versuchen wir jeden zu nehmen, wie er ist – auch mit seiner scheinbar „dünneren Haut“ Oft sind es die sensibleren, stilleren Menschen in unserem Umfeld, die gut zuhören können und unsere Sichten bereichern.

  1. Die äussere und innere Ordnung.
    Viele von uns haben individuelle und unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung. Wenn wir einen – für uns von aussen – chaotisch anmutenden Schreibtisch sehen, stecken wir den dazugehörigen Menschen in eine Schublade. Was aber wenn der Mensch ein Kreativer oder Künstler und seine innere Ordnung sehr aufgeräumt ist und wir nur den vollen Tisch gesehen haben. Vielleicht akzeptieren wir das es andere Ordnungsysteme als das eigene gibt. Und meist ist nur ein Ausschnitt eines Menschen, ein Puzzlestück, eine Momentaufnahme …

  1. Die Kundensicht:
    Das fiel mir kürzlich bei einem totalen Netzausfall in unserem Ort auf. Aus der Wand kommt bei uns ein Anschluss für Fernsehen, Kabel und Internet. Der freundliche Service des Anbieters und die Bandansage sprachen von einem Ausfall des Telefons, des TV-Angebots, der Internetverbindung und des Mobilfunknetzes in unserem Bereich. Okay das war mehr als wirklich passiert ist. Und klar werden unterschiedliche Menschen in der Organisation an unterschiedlichen Themen arbeiten – als Kunde finde ich diese Information wenig hilfreich. Es zeigt mir eher interne Probleme auf, als sich um das reale Problem vor Kunde zu kümmern.

    Fazit:

    💎 Lasst uns von aussen den Menschen wieder als ganzen Menschen begreifen, wahrnehmen und schätzen.
    💎 Lasst uns bewusst hinter so manche Fassade blicken und vorsichtig Öffnungen aus dem Inneren begleiten.
    💎 Lasst uns mutig sein, auch wenn einem Teil der anderen, der Empfänger unsere Worte nicht gefallen, sie weiter äussern und bei aller inneren Ruhe auch offen und laut bleiben.
    Mehr #sowohlalsauch

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